11.03.2025 14:25
Hamburg (epd). "Spiegel"-Wirtschaftschef Markus Brauck leitet weiterhin die Geschäftsführung der Mitarbeiter KG des Nachrichtenmagazins. Bei der konstituierenden Sitzung der neuen Geschäftsführung am Freitag wurde der 53-Jährige zum Sprecher gewählt, wie die KG dem epd am Dienstag bestätigte. Verlagsmanager Manuel Wessinghage wurde zum Stellvertreter bestimmt. Insgesamt gehören dem Gremium fünf Personen an. Die Amtsperiode dauert drei Jahre.
Brauck und Wessinghage saßen schon in der vorherigen Dreijahres-Periode in der KG-Geschäftsführung, Brauck ist seit September 2023 Vorsitzender. Neu dabei sind Friederike Freiburg (Redaktion), Uwe Jürgens (Verlag) und Tobias Kaiser (Dokumentation). Für die fünf Plätze gab es fünf Kandidatinnen und Kandidaten, die Neuwahlen fanden in der zweiten Februarhälfte statt.
Die Mitarbeiter KG hält 50,5 Prozent am Spiegel-Verlag. Weitere Gesellschafter sind der Medienkonzern Bertelsmann, der über die RM Hamburg Holding 25,5 Prozent der Anteile besitzt, und die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein, die 24 Prozent halten. In allen wichtigen Fragen muss laut Gesellschaftervertrag eine Mehrheit von 76 Prozent unter den Eigentümern erreicht werden. Dies führt in der Praxis zu einem Einigungszwang zwischen Mitarbeiter KG und Bertelsmann.
In die Amtsperiode der vorherigen KG-Geschäftsführung fiel auch ein Chefredakteurswechsel: Steffen Klusmann verließ 2023 - offiziell einvernehmlich - das Unternehmen und wurde durch Dirk Kurbjuweit ersetzt. Klusmann war nach epd-Informationen vorgeworfen worden, dass es unter seiner Führung keine klare publizistische Linie und kein Konzept für das weitere Zusammenwachsen von Print und Online gegeben habe.
In den epd vorliegenden Vorstellungstexten der Kandidaten für die KG-Geschäftsführung wurde auch der Wechsel an der Redaktionsspitze thematisiert. So sprach Brauck von drei "aufreibenden Jahren" mit "weitreichenden und manchmal auch schweren Entscheidungen". Der KG-Geschäftsführung sei es wichtig gewesen, Entscheidungen zu treffen, die dem "Spiegel" langfristig nützten. "Das bedeutet in unserem Haus oft: manche Selbstblockade lösen." Die Selbstbeschäftigung mit internen Konflikten habe viel Kraft und Zeit gekostet.
Seit 1974 sind Redakteure, Dokumentationsjournalisten und Verlagsangestellte dank einer Schenkung des "Spiegel"-Gründers Augstein Teilhaber des Verlags. Zuletzt wurde die KG schrittweise für die bisherigen Online-Redakteure des "Spiegels" geöffnet, die Fusion der zuvor getrennten Redaktionen von Print und Online war 2019 eingeleitet worden.
rid
Zuerst veröffentlicht 11.03.2025 15:25
Schlagworte: Medien, Presse, Spiegel, Brauck, Wessinghage, KG, rid
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