Hessischer Rundfunk übernimmt 2025 ARD-Vorsitz - epd medien

26.09.2024 12:00

Soll die Geschicke des Senderverbunds leiten: HR-Intendant Florian Hager

Stuttgart (epd). Der ARD-Vorsitz wechselt im kommenden Jahr vom Südwestrundfunk (SWR) zum Hessischen Rundfunk (HR). Darauf haben sich die Intendantinnen und Intendanten sowie die Gremienvorsitzenden der ARD-Rundfunkanstalten verständigt, wie der Senderverbund am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. "Wir übernehmen im Januar in stürmischen Zeiten das Steuer", erklärte HR-Intendant Florian Hager, der als ARD-Vorsitzender auf Kai Gniffke folgen wird.

SWR-Intendant Gniffke hatte das Amt vergangenes Jahr übernommen und soll ab 2025 stellvertretender Vorsitzender sein. Der ARD-Vorsitz wechselt üblicherweise alle zwei Jahre. Die Bereitschaft zur Übernahme hatte der HR bereits im Februar signalisiert.

Radio Bremen soll GVK leiten

"Wir werden den Reformprozess, den Kai Gniffke mit großer Energie vorangebracht hat, genauso engagiert weiterführen", sagte Hager. Geplant sei, Vorsitzaufgaben breiter zu verteilen und andere ARD-Sender einzubeziehen: "Mit Radio Bremen haben wir eine Partnerschaft auf mehreren Ebenen vereinbart, und auch alle anderen Anstalten werden uns auf vielfältige Weise unterstützen", so der HR-Intendant.

Radio Bremen soll den Angaben zufolge ab 2025 auch die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (GVK) leiten, in der Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft aus allen Regionen Deutschlands mitwirken. Vorsitzender der GVK werde der Rundfunkratsvorsitzende von Radio Bremen, Klaus Sondergeld.

Einer der jüngsten ARD-Vorsitzenden

Der 48-jährige Hager, der seit März 2022 HR-Intendant ist, wird einer der jüngsten ARD-Vorsitzenden seit der Gründung des Senderverbunds im Jahr 1950 sein. Der HR hatte zuletzt 1989 und 1990 den ARD-Vorsitz inne, als Hartwig Kelm den Sender leitete. 2009 war der HR wieder für die Geschäftsführung vorgesehen. Doch der damalige Intendant Helmut Reitze wollte den Vorsitz aus persönlichen Gründen nicht übernehmen.

Die ARD gab am Donnerstag auch die neue Besetzung der Führungsposition beim Kinderkanal (Kika) von ARD und ZDF bekannt. Demnach folgt zum 1. Dezember Roman Twork auf Astrid Plenk, die seit April neue Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Thüringen ist. Die Intendantinnen und Intendanten der ARD-Medienhäuser seien dem Personalvorschlag von MDR-Intendant Ralf Ludwig gefolgt, auch ZDF-Intendant Norbert Himmler habe die Personalie entsprechend der ARD/ZDF-Verwaltungsvereinbarung bestätigt, hieß es.

Twork wurde 1989 in Eisenach geboren und ist seit 2020 beim MDR fest angestellt. Dort war er zunächst als Redaktionsleiter "Digitale Formate und Funk" (vormals "Junge Medien") in der Programmdirektion Halle tätig. Seit April 2023 verantwortet er als Leiter der Redaktion "Content- und Distributionsstrategie" innerhalb der Hauptredaktion Kultur und Jugend ein interdisziplinäres Team und vertritt in dieser Rolle auch den MDR als Beauftragter für das Online-Jugendangebot Funk, das gemeinsam mit dem ZDF betrieben wird.

"ARD Audiothek Next" angekündigt

Der Senderverbund kündigte am Donnerstag zudem das Projekt "ARD Audiothek Next" an. Ab nächstem Jahr sollen alle 41 Audio-Apps der Landesrundfunkanstalten "schrittweise in eine optimierte ARD Audiothek integriert" werden. Ziel sei, dass Hörerinnen und Hörer bei der App-Nutzung direkten Zugriff auf alle Audioinhalte der ARD haben, heißt es. Neue Funktionen würden ab sofort schrittweise umgesetzt. Bis Ende 2025 soll die Pilotphase abgeschlossen sein.

Wie der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke bei einem Online-Pressegespräch ausführte, sollen im Laufe des kommenden Jahres zunächst die ersten 17 der 41 Apps eingestellt werden, weitere sollen folgen. Mit "Audiothek Next" solle auch die deutsche Mediennutzung unabhängiger von ausländischen Plattformbetreibern werden. Gniffke stellte dafür die Öffnung der App für kommerziell betriebene Medienhäuser in Aussicht.

cph



Zuerst veröffentlicht 26.09.2024 14:00 Letzte Änderung: 26.09.2024 16:13

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