Medienaufseher mahnt zur Regulierung von Internet-Plattformen - epd medien

18.06.2024 17:30

Erfurt (epd). Der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), Jochen Fasco, hat sich für eine engmaschige Kontrolle der großen Social-Media-Plattformen im Internet ausgesprochen. Tiktok, X und andere böten spannende Inhalte, aber auch Hass, Hetze und Desinformation, erklärte Fasco am Dienstagabend in Erfurt zum Jahresempfang der Medienaufsichtsbehörde. Dies führe zu Gewalt, etwa zu Angriffen auf Journalisten und Politiker.

Vor dem Jahresempfang war Fasco von der TLM-Versammlung an der Spitze der Thüringer Landesmedienanstalt bestätigt worden. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Ethische Debatte zu KI gefordert

Bundesweit sei die Online-Aufsicht optimiert worden, sagte Fasco. Dabei komme auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Auch seine Einrichtung arbeite eng mit Bundeskriminalamt und ihren Schwesterbehörden in den Ländern zusammen. So gelinge es regelmäßig, Fälle von strafbaren sowie jugendgefährdenden Inhalten aufzuspüren und löschen zu lassen. Fasco bemängelte zugleich, dass Polizei und Justiz für die Bewältigung dieser Aufgabe nicht ausreichend ausgestattet seien.

Der wiedergewählte TLM-Direktor mahnte eine ethische Debatte über die Regeln im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) an. Schon heute ließen Radiostationen solche Programme die Nachrichtentexte auswählen und manchmal auch vorlesen. KI biete enorme Zeitersparnis und Hilfen etwa beim Umformulieren von journalistischen Texten, erfordere aber auch Wachsamkeit. Der Mensch müsse stets in die Abläufe der Programme eingreifen können. Schon heute erkenne ein bedeutender Anteil von Nutzern nicht mehr, ob er mit einem Programm oder einem Menschen kommuniziere.

lob



Zuerst veröffentlicht 18.06.2024 19:30 Letzte Änderung: 19.06.2024 16:24

Schlagworte: Medien, Internet, Aufsicht, Thüringen, NEU

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