11.04.2024 09:07
Berlin (epd). Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) werden erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 festgestellte Jahresabschlüsse für 2021 und 2022 vorliegen. Im Juli werde sich der RBB-Verwaltungsrat mit beiden Abschlüssen befassen, teilte ein Sprecher des Senders am Mittwochabend auf epd-Nachfrage mit. Im September folge dann der RBB-Rundfunkrat. Erst wenn der Rundfunkrat beide Jahresabschlüsse festgestellt hat, können die Zahlen veröffentlicht werden.
Dass sich das Verfahren so in die Länge zieht, hängt mit der Aufarbeitung der 2022 bekannt gewordenen Affäre um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger und den früheren Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf zusammen. Für den Jahresabschluss 2021 liegt dem RBB schon länger das Testat der Wirtschaftsprüfer vor. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2022 fiel wegen der Krise deutlich umfangreicher aus.
Vorgesehen sei, den Aufsichtsgremien beide Jahresabschlüsse zusammen vorzulegen, da diese sich "inhaltlich gegenseitig bedingen". Die Prüfung des Jahresabschlusses 2022 habe sich verzögert und sei erst im März zum Abschluss gekommen, erklärte der Sender. Grund dafür sei unter anderem, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein "deutlich umfangreicheres Auskunftsinteresse als gewöhnlich" gehabt habe. So hätten die Prüfer "wiederholt Nachlieferungen angefordert".
Den Namen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die die Buchführung des RBB für die Jahre 2021 und 2022 untersucht hat, wollte die Rundfunkanstalt nicht nennen.
Das weitere Prozedere sieht nach RBB-Angaben noch mehrere Schritte vor. Über den Entwurf des Prüfungsberichts für 2022 würden Ende April zunächst Gespräche mit den zuständigen Mitgliedern des RBB-Verwaltungsrats und dann mit den Rechnungshöfen von Berlin und Brandenburg gemeinsam mit den Wirtschaftsprüfern geführt. In der Folge erstellten die Wirtschaftsprüfer die endgültige Fassung ihres Berichts, der dann dem RBB-Verwaltungsrat vorgelegt werde.
Aufgrund der Fristen zur Einreichung von Gremienvorlagen werde dies zur Verwaltungsratssitzung am 10. Juli erfolgen. Anschließend sei der RBB-Rundfunkrat am Zug, der in seiner Sitzung am 19. September für die Feststellung der Jahresabschlüsse zuständig sei. In der Vergangenheit hatte der RBB-Rundfunkrat jeweils im Spätsommer den Abschluss des Vorjahres festgestellt.
vnn
Zuerst veröffentlicht 11.04.2024 11:07 Letzte Änderung: 11.04.2024 11:22
