Hörspielpreis der Kriegsblinden soll weiterentwickelt werden - epd medien

08.03.2024 10:13

Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband wollen den Hörspielpreis der Kriegsblinden "größer gestalten". Erste Gespräche dazu soll es "in Kürze" geben. Die Preisverleihung soll in der zweiten Jahreshälfte stattfinden.

Der Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung, Walid Nakschbandi (rechts), mit dem nordrhein-westfälischen Medienminister Nathanael Liminski (CDU) im Februar beim Berlinale-Empfang des Landes NRW

Düsseldorf (epd). Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) prüfen, wie der von ihnen gemeinsam getragene Hörspielpreis der Kriegsblinden weiterentwickelt werden kann. "In Kürze" sollen dazu erste Gespräche zwischen den Trägern stattfinden, sagte eine Sprecherin der Film- und Medienstiftung dem epd: "Diese Gespräche werden mit der Absicht geführt, den Hörspielpreis der Kriegsblinden - Preis für Radiokunst in Zukunft größer zu gestalten." Der Preis habe eine "gesellschaftliche Relevanz" und sei auch für die Filmstiftung ein "sehr wichtiger", sagte die Sprecherin.

Für den DBSV sei es wichtig, "dass das Hörspiel als für blinde Menschen genuin barrierefreie Kunstform erhalten bleibt und weiterentwickelt wird", sagte Klaus Hahn - bis 2022 Präsident des Verbandes und seitdem Beauftragter des DBSV-Präsidiums für den Hörspielpreis - dem epd. "Mittlerweile ist die Audio-Kunst nicht mehr auf das klassische Hörspiel beschränkt", sagte Hahn: Zugleich seien die Hörspielproduktionen der ARD deutlich zurückgegangen. Dieser Trend werde sich wohl fortsetzen. Es entwickelten "sich andere Audio-Produktionen, die den Anspruch haben, als 'Kunst' anerkannt und ausgezeichnet zu werden".

"Angepasste Weiterentwicklung" des Namens

Die Gespräche über eine mögliche Weiterentwicklung des Preises werden nach Angaben der Filmstiftung Walid Nakschbandi, der seit Januar die Stiftung als neuer Geschäftsführer leitet, und Hahn führen. Termine dafür gibt es Hahn zufolge bisher nicht. In diesem Jahr soll der Hörspielpreis der Kriegsblinden zum 73. Mal verliehen werden. Gemeinsam mit dem DBSV wolle die Stiftung in der zweiten Jahreshälfte 2024 einen Termin für die diesjährige Verleihung finden, sagte die Sprecherin der Stiftung.

In den Gesprächen über die Neugestaltung des Preises könne es auch um eine Namensänderung gehen, sagte die Sprecherin. Für den DBSV gehöre "zur Weiterentwicklung des Preises auch eine daran angepasste Weiterentwicklung seines Namens", erklärte Hahn. Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wurde 1950 vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD) gegründet. Im Jahr 1952 wurde der Preis erstmals verliehen. Die Filmstiftung kam 1994 als zweiter Träger des Preises hinzu.

Bund der Kriegsblinden zog sich zurück

Der Name der Auszeichnung wurde später um den Zusatz "Preis für Audiokunst" erweitert. Zum Jahresende 2019 zog sich der BKD aus der Trägerschaft des Preises zurück. An seine Stelle trat der DBSV.

Zwischen BKD und DBSV sei damals vereinbart worden, den Namen des Preises vorerst beizubehalten, erklärte Hahn: "Für den DBSV ging es auch um den Respekt vor der Leistung derer, die den Preis begründet und zur renommiertesten Verleihung in diesem Genre entwickelt haben." Der Preis wird laut Statut "jährlich für ein von einem deutschsprachigen Sender konzipiertes und produziertes Original-Hörspiel verliehen, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert".

Die Jury bestand im vergangenen Jahr aus 13 blinden, sehbehinderten und sehenden Personen, unter ihnen Journalisten und Kulturschaffende. Juryvorsitzende war die Kulturwissenschaftlerin Gaby Hartel.

vnn



Zuerst veröffentlicht 08.03.2024 11:13

Schlagworte: Medien, Auszeichnungen, Kultur, Hörspiel, Hörspielpreis der Kriegsblinden, vnn

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