Argentinien: Regierung will Zugang zu Pressekonferenzen einschränken - epd medien

16.07.2024 09:03

Argentiniens Präsident Javier Milei ist Journalisten nicht gut gesonnen

Frankfurt a.M., Buenos Aires (epd). Die neue Regierung in Argentinien will unliebsamen Journalisten den Zugang zu ihren Pressekonferenzen verwehren. "Wir werden daraus ein Privileg machen", kündigte der Sprecher des libertären und ultrarechten Präsidenten Javier Milei, Manuel Adorni, an, wie lokale Medien am Montag (Ortszeit) berichteten. "Wir werden einen Presseraum der Elite einrichten, Journalisten, die beweisen können, dass sie es verdienen, in der Nähe des Präsidenten zu sein", sagte er im Interview mit der Zeitung "La Nación".

Der seit Dezember regierende Milei führt seit Amtsantritt eine Kampagne gegen kritische Journalistinnen und Journalisten. Ende Juni wollte er eine obligatorische Registrierung von Medienschaffenden wieder einführen, die das Oberste Gericht 1985 als unvereinbar mit der Informationsfreiheit und dem Recht auf Meinungsäußerung abgeschafft hatte. Der Protest gegen Mileis Vorstoß war so groß, dass er ihn Stunden später wieder zurücknahm.

Im März kündigte Milei die Schließung der 1945 gegründeten öffentlichen Nachrichtenagentur Télam an, die größte Lateinamerikas mit 700 Beschäftigten. Zu Begründung sagte er, sie diene der Propaganda der Vorgängerregierungen. Seit Anfang Juli ist sie zu einer staatlichen Werbe- und Propagandaagentur umfunktioniert, die der Regierung untersteht.

nam



Zuerst veröffentlicht 16.07.2024 11:03 Letzte Änderung: 16.07.2024 16:02

Schlagworte: Argentinien, Medien, NEU

zur Startseite von epd medien