05.11.2024 15:58
Hamburg (epd). Beschäftigte des Norddeutschen Rundfunk (NDR) sollen bis Sonntag nicht streiken. Ein entsprechendes, ab sofort geltendes Streik-Moratorium haben die Gewerkschaften ver.di, DJV und Unisono laut einer Mitteilung von ver.di Hamburg von Dienstag verkündet. Ziel sei, die ungehinderte Berichterstattung über die Präsidentschaftswahlen in den USA und deren Folgen zu ermöglichen.
NDR-Beschäftigte hatten in den vergangenen Monaten mehrfach gestreikt, was zu Einschränkungen im Programm führte. Hintergrund der Streiks sind die seit Anfang des Jahres laufenden Tarifverhandlungen. Die nächste Verhandlungsrunde soll laut ver.di Hamburg am 12. November stattfinden.
Die Gewerkschaften entschieden sich laut ver.di Hamburg für das Streik-Moratorium, obwohl der NDR in der nunmehr 11. Tarifrunde keinerlei Bewegung gezeigt habe. "Der NDR hat angedroht, statt der angebotenen Erhöhung der Gehälter und Honorare um 5,21 Prozent zum 1. Oktober 2024 nur noch eine Erhöhung um 4,71 Prozent zu gewähren. Die Differenz von 0,5 Prozentpunkten hatte der NDR an Veränderungen an der Gehaltstabelle geknüpft, die die drei Gewerkschaften aber ablehnen." Der NDR biete weiterhin eine zweite prozentuale Steigerung um lediglich 1,23 Prozent zum 1. Januar 2026, schrieb Ver.di.
Der NDR teilte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit, er habe seit Verhandlungsbeginn im Januar in mittlerweile zehn Verhandlungsrunden sein Angebot mehrfach zu Gunsten der Beschäftigten verbessert. Mit seinem letzten Angebot aus Oktober habe er "seine finanzielle Leistungsgrenze erreicht". Die Gewerkschaften kämen mit ihren Forderungen dem NDR nicht entgegen, seit Verhandlungsbeginn forderten die Gewerkschaften dieselben Tarifsteigerungen.
lnh
Zuerst veröffentlicht 05.11.2024 12:57 Letzte Änderung: 05.11.2024 16:58
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Streik, Wahlen, USA, NDR, lnh, NEU
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