05.12.2024 14:45
Frankfurt a.M. (epd). Die Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga liegen weiterhin beim Sport-Streamingdienst DAZN und beim Bezahlfernsehsender Sky. Allerdings zeigt ab der Saison 2025/26 DAZN und nicht mehr Sky die Konferenz der Spiele am Samstagnachmittag, wie der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Steffen Merkel, am Donnerstag in Frankfurt am Main bekanntgab. Die frei empfangbare Highlight-Erstberichterstattung am frühen Samstagabend bleibt bei der "Sportschau" der ARD, auch die Radio-Rechte gingen erneut an den Senderverbund.
Für die vier Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 könnten die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga mit Einnahmen in Höhe von insgesamt 1,121 Milliarden Euro pro Saison rechnen, sagte Merkel. Im Vergleich zur laufenden Rechteperiode sei das eine Steigerung um zwei Prozent.
Das 196 Spiele umfassende Pay-TV-Rechtepaket B mit den Partien freitags und samstags sowie den Relegationsspielen der 1. und 2. Bundesliga sicherte sich Sky ebenso wie das Paket C mit dem Topspiel am Samstagabend. Somit verlor DAZN die Rechte an den Freitagsspielen, der Streamingdienst wird aber wie bisher die Bundesliga-Spiele am Sonntag live übertragen.
Sky zeigt außerdem alle Begegnungen der 2. Bundesliga. Das Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend wird zusätzlich live bei RTL im Free-TV zu sehen sein. Sat.1 sicherte sich ein Paket mit neun Live-Spielen für das Free-TV. Es enthält unter anderem die Übertragungsrechte an der Saisoneröffnung der beiden Ligen, an der Relegation und am Supercup.
DFL-Geschäftsführer Merkel verwies auf die schwierige Ausgangssituation für die Rechte-Ausschreibung mit geopolitischen Unsicherheiten und schrumpfenden TV-Werbemärkten. Andere europäische Top-Ligen seien deshalb teils deutlich hinter ihren Erwartungen geblieben. Die Bundesliga habe nach der englischen Premier League den "zweitstärksten Abschluss weltweit" erzielt.
DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke sagte, Vergleiche zur Premier League seien nicht sinnvoll. England spiele bei den TV-Rechten "in einer eigenen Liga", weil dort traditionell sehr viele Pay-TV-Abos abgeschlossen würden. Die DFL plane nun, "die Auslandserlöse nach oben zu schrauben". Dafür gebe es bereits Ideen.
Die Zusammenfassung der Spiele beider Ligen am frühen Samstagabend sowie am Freitag- und Sonntagabend sicherte sich bei der Auktion die ARD. Das ZDF werde weiter am späten Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" mit der Zweitverwertung der 1. und 2. Bundesliga sowie der Highlight-Erstverwertung des Bundesliga-Topspiels im Free-TV zum Zuge kommen, teilte die DFL mit. Sport1 hat weiter das Recht, am Sonntagmorgen Zusammenfassungen der Spiele beider Ligen vom Freitag und Samstag auszustrahlen.
RTL erwarb auch das Recht, kostenpflichtige Highlight-Clips auf Abruf unmittelbar ab Spielende zu zeigen. Das Rechtepaket für frei abrufbare Zusammenfassungen der Begegnungen in beiden Ligen ab Montag 0 Uhr sicherte sich das ZDF. Die neu eingeführten Kurz-Clip-Rechte ab Montag gingen an den Medienkonzern Axel Springer.
Bei den Audio-Rechten erwarb die ARD alle drei Pakete. Sie kann die Spiele damit weiter auf ihren Radiowellen und im Internet übertragen. Daneben kann sie "Audio-In-Match Clips" ausstrahlen, bei denen es sich laut DFL um Highlight-Rechte für Web und Mobile handelt.
Im April hatte die DFL die Auktion der Rechte gestoppt, weil DAZN "Bedenken hinsichtlich bestimmter Elemente des Vergabeprozesses" beim Rechtepaket B angemeldet hatte. DAZN reichte im April Klage ein und war damit in Teilen vor einem Schiedsgericht erfolgreich. Ende September teilte die DFL mit, die TV-Rechte teilweise neu ausschreiben zu müssen. Die Fortsetzung der Ausschreibung startete dann am 25. November.
cph/rid
Zuerst veröffentlicht 05.12.2024 15:45 Letzte Änderung: 05.12.2024 16:56
Schlagworte: Medien, Sport, DFL Bundesliga, Sportrechte, DAZN, Sky, ARD, ZDF, RTL, Merkel, Watzke, cph, rid, NEU
zur Startseite von epd medien