23.12.2024 04:08
Halle/Dresden (epd). Die Landesverbände Sachsen-Anhalt und Sachsen des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) haben mangelnden Schutz der freien Berichterstattung bei einer rechtsextremistischen Demonstration am Samstagabend in Magdeburg kritisiert. Schon vor Beginn der Kundgebung mit 2.100 Teilnehmern hätten sich Kolleginnen und Kollegen vor Ort um ihre Sicherheit gesorgt, weil ihnen das Polizeiaufgebot für die Art der Mobilisierung in rechten Netzwerken als zu niedrig erschien, teilten die beiden Verbände am Sonntagabend mit. Diese Sorge habe sich im Verlauf der Kundgebung bestätigt.
Diese sei von großer Pressefeindlichkeit und Aggression gegenüber Journalistinnen und Journalisten geprägt gewesen. "Zum einen verbal durch 'Lügenpresse-auf die Fresse'-Rufe und Bedrohungen, zum anderen durch Griffe in Kameras", hieß es. Ein Fotojournalist aus Sachsen sei von Demonstrationsteilnehmern mehrfach geschubst, getreten und geschlagen worden.
Die Polizei habe zwar versucht, Journalistinnen und Journalisten in sichere Bereiche zu bringen, von dort sei eine Beobachtung der Demonstration aber kaum bis gar nicht möglich gewesen, kritisieren die Verbände. Auch seien Kamerateams "sehr energisch" von Polizisten aufgefordert worden, nicht abgesperrte Bereiche zu verlassen, die aber für normale Passanten freigegeben waren. "Wir fordern die Polizei von Magdeburg auf, den Schutz der freien Berichterstattung bei künftigen Demonstrationen im Einsatzkonzept stärker zu berücksichtigen und eine bessere Kommunikation zwischen Pressevertretern und Polizei in solchen Situationen zu gewährleisten", erklärten die DJV-Landesverbände.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lob
Zuerst veröffentlicht 23.12.2024 05:08
Schlagworte: Medien, Demonstrationen, Rechtsextremismus
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