20.03.2024 12:25
Stuttgart (epd). Die ARD hat für ihre Hörfunk-Informationsprogramme einen "Infopool" für den Austausch von Beiträgen eingerichtet. Bereits Ende Januar sei "der neue Content-Austausch" gestartet worden, sagte eine Sprecherin der ARD in Stuttgart dem epd. Beteiligt seien die Infowellen BR24, HR-Info, MDR Aktuell, NDR Info, RBB24 Inforadio und SWR Aktuell. Nicht dabei sind der Westdeutsche Rundfunk (WDR), der Saarländische Rundfunk (SR) und Radio Bremen (RB).
WDR und SR teilten dem epd mit, die Hörfunkprogramme WDR 5 und Antenne Saar seien keine "klassischen Infowellen" und würden sich daher nicht an dem neuen Infopool beteiligen. Radio Bremen, die kleinste ARD-Landesrundfunkanstalt, hat keine Infowelle.
Der Infopool sei "eine Möglichkeit, jene Beiträge zwischen den Infowellen auszutauschen, die auch für die Menschen in anderen Sendegebieten als dem eigenen relevant und interessant sind", teilte die ARD mit. Jede Infowelle wähle aus, welche aktuellen Beiträge oder Langformate sie den anderen Infowellen zur Verfügung stelle, dazu gehörten auch Podcasts. Durch diesen stärkeren Austausch von Inhalten werde "das Programm der Infowellen publizistisch vielfältiger".
Innerhalb der ARD gibt es schon lange einen institutionalisierten Programmaustausch aller Hörfunkwellen. Der neue Infopool ist nach Angaben des Senderverbunds eine gemeinsame Maßnahme der Infowellen, um den Austausch von Inhalten zu erweitern.
Zum Infopool gehört auch die neue Reihe "Stadt Land Mensch - Die Deutschlandreportage". Seit Ende Februar produzieren die sechs Infowellen der ARD sowie das Programm WDR 5 im wöchentlichen Wechsel Reportagen für diese Reihe. Die zehn Minuten langen Beiträge werden in den sieben beteiligten Programmen ausgestrahlt. Sie sind auch über die ARD-Audiothek zu hören. In den ersten drei Ausgaben ging es um das Bahnprojekt "Stuttgart 21", das Leben als niedersächsischer Milchbauer und die Ausbildung von Pflegekräften in Berlin.
Der Infopool wie auch die "Deutschlandreportage" gehören zu den Maßnahmen, mit denen die ARD die Zusammenarbeit zwischen den Infowellen ausweiten will. Die ARD hatte im November 2023 angekündigt, dass die Inforadios des Senderverbunds Ende April 2024 eine "neuer Ära vertiefter Zusammenarbeit" beginnen wollen. Dann soll es für die Infowellen ab 20 Uhr ein kooperiertes Abendprogramm "mit wechselnden thematischen Schwerpunkten geben". Diese Sendungen sollen "zum größten Teil vom NDR produziert" werden, einige aber auch vom RBB und vom BR. Der BR soll am Samstag für das Tagesprogramm eine aktuelle Sendestrecke bereitstellen.
Die ARD wollte dem epd keine Fragen dazu beantworten, an welchen Wochentagen künftig welche gemeinschaftlichen Sendestrecken für die Infowellen angeboten werden und welche Landesrundfunkanstalt die jeweiligen Inhalte produziert. Geplant sind nach epd-Informationen Sendestrecken mit den Arbeitstiteln "Dialogabend", "Infoabend" und "Sportabend". Der "Dialogabend" soll montags und donnerstags gesendet werden, der "Infoabend" dienstags, mittwochs, samstags und sonntags sowie der "Sportabend" freitags.
Bereits seit 2010 gibt es die "ARD Infonacht", die zunächst vom MDR in Leipzig für die Infowellen produziert wurde. Seit Ende 2020 ist dafür der NDR zuständig, NDR Info sendet von Hamburg aus die "ARD Infonacht" für die Zeit von 22 bis 6 Uhr her. Die übrigen Infowellen der Landesrundfunkanstalten können die "ARD Infonacht" übernehmen, einige steigen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Sendung ein.
vnn
Zuerst veröffentlicht 20.03.2024 13:25 Letzte Änderung: 20.03.2024 14:49
Schlagworte: Medien, Hörfunk, Radio, WDR, WDR3, WDR5, Kulturwellen, vnn, NEU
zur Startseite von epd medien