30.10.2024 15:35
Köln (epd). Die Hörfunkwellen WDR2 und WDR4 greifen in Zukunft am Abend verstärkt auf gemeinsame Programmstrecken anderer Landesrundfunkanstalten der ARD zurück. Der WDR-Rundfunkrat genehmigte am Dienstag in Köln die geplanten Änderungen in den Programmschemata ohne Gegenstimmen. Er folgte damit einer Empfehlung des Programmausschusses. Die Ausschuss-Vorsitzende Petra Kammerevert erläuterte, es sei auch in Zukunft gewährleistet, dass sich der Sender mit eigenen Angeboten im Abendprogramm von WDR2 einschalte, wenn in Nordrhein-Westfalen etwas Wichtiges geschehe.
Ab Januar 2025 wird nach Senderangaben werktags ab 21 Uhr und sonntags ab 20 Uhr "Pop. Die Abendshow" vom SWR übernommen. Ab 18 Uhr wird die für WDR3 vom WDR-Newsroom produzierte zehnminütige Nachrichtensendung "Der Tag um sechs" nun auch bei WDR2 und WDR4 ausgestrahlt. Außerdem ist für WDR2 neben dem Morgen- und dem Mittagsmagazin in Zukunft auch ein Abendmagazin (Montag bis Freitag von 19 bis 21 Uhr) geplant.
Bei WDR4 entfällt die selbst produzierte Musiksendung am Abend. Dafür übernimmt der Sender unter der Woche ab 21 Uhr ein live moderiertes Gemeinschaftsprogramm der ARD. Der neue Programmablauf bei WDR4 starte Mitte 2025, teilte der Sender mit. Eine Änderung der Musikfarben sei bei beiden Wellen nicht geplant, erklärte Programmdirektorin Andrea Schafarczyk im Rundfunkrat.
Im Programmausschuss sei vor allem die Verlegung der WDR2-Talksendung mit Jörg Thadeusz vom Abend (19 Uhr bis 20 Uhr) auf den Sonntagmittag von 12 Uhr bis 14 Uhr kritisch diskutiert worden, sagte Kammerevert. Die Bedenken, dass damit "ein Leuchtturm des Programms möglicherweise gekappt" werde, seien jedoch vom Sender ausgeräumt worden. In diesem Jahr sind bisher rund 70 Episoden erschienen. In den Wochen, in denen der Talk ausgestrahlt wird, läuft die Sendung üblicherweise montags bis donnerstags.
Der WDR erwartet im Tagesprogramm am Sonntag nach eigenen Angaben doppelt so viele Hörerinnen und Hörer wie bisher am Abend. Auch würden sich der Talk mit Thadeusz und der bei WDR5 sowie im Fernsehen bei Phoenix ausgestrahlte "Presseclub" keine Konkurrenz machen, weil die Sendungen unterschiedliche Zuhörergruppen ansprächen.
Auf epd-Anfrage erläuterte der Sender, der Thadeusz-Talk komme aktuell pro Jahr auf etwa 100 Sendestunden. Mit der künftigen Ausstrahlung am Sonntag von 12 bis 14 Uhr blieben die jährlichen Sendestunden in etwa gleich. "Zudem soll die Zusammenarbeit mit Thadeusz sogar ausgeweitet werden, wir arbeiten an einem Konzept für ein zusätzliches digitales Angebot", sagte ein Sprecher.
Der Rundfunkrat hatte im April bereits den Programmreformen bei den Hörfunkwellen WDR3 und WDR5 zugestimmt. Der WDR will insbesondere damit Ressourcen für zusätzliche digitale Angebote gewinnen. So soll "ein neuer Podcast zu aktuellen Musikthemen entstehen, der gemeinsam von WDR2 und WDR4 produziert wird und für alle Fans der Musikrichtungen beider Wellen das digitale Angebot erweitert", wie es in einer Mitteilung des Senders hieß.
tgr/ema/rid
Zuerst veröffentlicht 30.10.2024 16:35 Letzte Änderung: 31.10.2024 14:33 (Die Meldung wurde nachträglich um weitere Informationen des WDR zum künftigen Sendevolumen des Talks mit Jörg Thadeusz ergänzt.)
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Aufsicht, tgr, WDR, Gremien, WDR2, Hörfunk, WDR-Rundfunkrat, NEU
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